Ein Fall von verpassten Chancen und blutigen Konsequenzen
24.01.2025 09:06
Wie Behörden durch Ignoranz und bürokratische Hektik einen Mörder von morgen großziehen.
Enamullah O., der 28-jährige Afghane, der in Aschaffenburg zwei Menschen ermordete, war nicht der Typ, der aus dem Nichts kam. Nein, er war ein Produkt des deutschen Verwaltungsirrsinns. Er war bekannt, nicht erst seit gestern, und doch ist er noch immer da – bis zum Mord an einem zweijährigen Kind und einem 41-jährigen Mann. Die Behörden wussten Bescheid, doch anstatt zu handeln, behandelten sie ihn wie einen weiteren Fall, der sich durch den bürokratischen Mühlenquatsch schlängelte. Letztlich eine tickende Zeitbombe, die – wie es die Statistiken nun beweisen – für den nächsten Vorfall viel zu lange übersehen wurde.
O. war bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten, als er seine blutige Spur hinterließ. Der Mann hatte eine beeindruckende Liste an Gewaltdelikten: Angriffe auf Polizisten, Sachbeschädigung, Körperverletzung. Bei einer Auseinandersetzung im Mai 2024 griff er bei einer Polizeikontrolle nach einer Waffe, verletzte drei Beamte und konnte in Hand- und Fußfesseln abgeführt werden. Doch anstatt ihm die Konsequenz zu geben, die ein solches Verhalten erfordert, wurde ihm ein weiterer Aufenthalt in der Psychiatrie angeboten – als ob das die Lösung aller Probleme wäre. Die Vorstellung, dass jemand, der sich selbst verletzt und Polizisten attackiert, in ein komfortables Klinikbett gehört, während die Gesellschaft draußen mit den Konsequenzen lebt, ist ein Meisterstück der Verwaltungskomik.
Doch die eigentliche Lachnummer ist, dass Enamullah O. nicht in Deutschland sein sollte. Der Mann war ausreisepflichtig. Stattdessen wurde er geduldet, die „Problemfrage“ psychischer Krankheit wurde immer wieder an den Rand geschoben, während sich seine Kriminalgeschichte wie ein offenes Buch vor den Behörden entfaltete. Aber warum eingreifen? Es geht schließlich um bürokratische Prozesse und nicht darum, dass ein Mörder seine Klinge wetzt.
Und dann kommt die Frage auf, die niemand wirklich beantworten möchte: War O. psychisch krank oder einfach ein Produkt von falscher Integrationspolitik und einem fehlerhaften Asylsystem? Natürlich sprechen wir hier lieber über die psychische Erkrankung, als über die kulturellen und politischen Hintergründe seines Tuns. Schließlich kann man sich leichter hinter der Vorstellung verstecken, dass jemand einfach „krankschreiben“ kann, statt die unangenehme Wahrheit zu benennen.
Der Fall O. ist ein Lehrstück für das, was passiert, wenn man es mit einem gestörten System zu tun hat, das lieber mit Sympathie und Verständnis operiert, als mit Konsequenz und Realität. Die Frage, ob er ein psychisch kranker Täter oder einfach ein gefährlicher Mann war, bleibt im Raum – und das ist gerade das Problem. Wenn Behörden ihre Verantwortung weiterhin so unverhohlen missachten, dann wird der nächste „psychisch auffällige“ Täter nicht lange auf sich warten lassen. Schließlich muss man es ja verstehen, er hat so viele Stempel in seiner Akte, da hätte er als Schreibtischstuhl durchgehen können.
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